Das 12-köpfige Ensemble von VIA INTOLLERANZA II setzt sich zusammen aus Schauspielern, Tänzern und Sängern aus Deutschland und aus Burkina Faso, wo 2010 die ersten Proben stattfanden, parallel zu Schlingensiefs Bemühungen, mit Hilfe des Goethe-Instituts, des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung von Burkina Faso seine Idee eines interkulturellen OPERNDORFS AFRIKA zu realisieren.
Im Anschluss an die Grundsteinlegung im Februar 2010 und die Eröffnung der dorfeigenen Grundschule für 50 Kinder ist das OPERNDORF-Projekt mittlerweile in seine zweite Bauphase eingetreten, die u.a. die Errichtung einer Krankenstation beinhaltet.
VIA INTOLLERANZA II entstand unabhängig vom OPERNDORF AFRIKA, und kann doch als erster und maßgebender Ausdruck seines grundlegenden Gedankens gesehen werden:
Mit VIA INTOLLERANZA II hat Schlingensief aus Bildern, Musiken und Texten ein paradoxes Eine-Welt-Szenario entwickelt – und gleichzeitig einen allgemeingültigen Offenbarungseid geleistet: Wir begegnen uns hier nicht in Form der Selbstdarstellung eigener Vollkommenheit, wir begegnen uns auf Basis unseres allgegenwärtigen Misslingens und gegenseitigem Missverstehens. Eine Begegnung, die mehr ist als ein symbolischer Akt und nicht weniger als die Basis für nachfolgende und nachhaltige künstlerische Zusammenarbeit auf beiden Kontinenten.
Ein erstes außer-europäisches Gastspiel von VIA INTOLLERANZA II muss in logischer Konsequenz in Afrika, in Burkina Faso stattfinden. Vorbereitungen und Durchführung eines Gastspiels, geplant für 2013, sind ein bislang einzigartiges Projekt, weil es personell, ästhetisch und technisch die gewohnten Pfade verlässt und Neuland betritt, ganz so, wie das OPERNDORF AFRIKA seinerseits vor Ort.
Hier wie dort ist die Begegnung auf Augenhöhe entscheidend für den Erfolg des OPERNDORF AFRIKA – und für VIA INTOLLERANZA II. Bei aller ursprünglichen Unabhängigkeit beider Projekte voneinander verfolgen sie doch das gleiche Ziel: den kulturellen Brückenschlag und ein Stück Zukunftsreservoir, das nicht länger zwischen den Kulturen unterscheidet, sondern sie in konkreter Zusammenarbeit verbindet.
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